Der Wettbewerbsbeitrag besteht aus einem erhaltenswerten Bauernhaus welches in ein Ensemble mit drei Neubauten eingebunden wird.
Das Ensemble wird durchkreuzt von verglasten „Gassen“, die Zwischenräume bilden die Eingänge: Von der Leester Straße gelangt man zum Foyer der VHS, vom Henry-Wetjen-Platz in die Bibliothek. Nach Norden öffnet sich ein Innenhof zum Seniorenzentrum. Durch die verbindenden lichtdurchfluteten gläsernen Foyers und Flure werden die Einzelgebäude zu einem Gesamtkomplex zusammengefasst. Die großzügigen Foyers dienen zum einen als Verkehrsflächen, zum anderen als Orte der Kommunikation. Alle Gebäudeteile sind über einen zentral gelegenen Aufzug jederzeit barrierefrei erreichbar.
Das alte Bauernhaus wird erhalten und herauspräpariert. Die drei Pendants passen sich in Materialität und Maßstäblichkeit an. Sie wollen nicht übertrumpfen, aber auch nicht zurückstehen. Gemeinsam bilden sie das Kultur- und Bildungszentrum – ein jedes mit seiner Funktion und Gestalt.
Der Ziegel ist der prägende Baustoff der Region und des Ortes. Ganz selbstverständlich findet er auch bei unseren Neubauten Verwendung, in der selben Farbigkeit wie beim Bestandsgebäude, aber hier vor kubischen Gebäudeformen als Vorhangfassade gesetzt. Wo beim Bauernhaus traditioneller Verband mit Friesen, Bändern, Segment- und Rundbögen die Fassade schmücken, bilden bei den Neubauten senkrecht stehende Normalformate auf Läuferschichten aus 38er Flachformaten eine Fassade wie eine „Bücherwand“. Die Senkrechten variieren indem sie vor- und zurückspringen, dabei unterschiedliche Schatten werfen und somit eine Lebendigkeit erzeugen, die an Buchrücken in Regalen erinnert.
Das Buch steht für gespeichertes Wissen von Geschichte, Geschichten und dem, was Menschen erdachten. Er erscheint uns geeignet, bei diesem Bauwerk im Fassadenschmuck zitiert zu werden.
